Vor etwas mehr als einer Woche war ich mit dem SAC Seeland auf der B-Tourenwoche unterwegs. Eine traumhafte Woche mit vielen Abenteuern. Höhepunkt war die Besteigung des Tödi, König der Glarner Alpen. Über seinen höchsten Punkt (Piz Russein) verläuft die Grenze der Kantone Glarus und Graubünden. Seine Dominanz, die wilde Landschaft und der Aufstiege machen seine Besteigung zu einem beliebten Ziel für Hochtourengänger.
Unter der Leitung von Adrian Wälchli starteten wir am ersten Tag zur Bifertenhütte. Als Tagesziel stand der Gipfel des Kistenstöckli Muota da Rubli auf dem Programm.
Am nächsten Tag wollten wir den Bänderweg in Angriff nehmen. Den ersten Kessel schafften wir problemlos, aber aufgrund des noch liegenden Schnees mussten wir vor dem zweiten Kessel zur Bifertenhütte umkehren. Sicherheit geht schliesslich vor, und so konnten wir am Nachmittag die Sonne geniessen.
Der dritte Tag begann mit einem Abstieg durch einen steilen Grasbord in Richtung Pass Barcun dal Frisal Sut. Danach kämpften wir uns durchs Geröll Richtung Passlücke. Auf der Passhöhe angekommen, stiegen wir durch den mit Ketten gesicherten Weg ab. Man musste sehr vorsichtig sein, da die losen Steine die vorangehenden Gruppen gefährden konnten. Der westseitige, steile Abstieg Richtung Punteglishütte war für mich eine Herausforderung.
Am vierten Tag war die Besteigung des Tödi vorgesehen – der strengste Tag auf der diesjährigen B-Tourenwoche. Der Tag begann früh um 2 Uhr. Der steile Aufstieg durch Geröll und Gletscher war kräfteraubend. Die Zeit bis zum Sonnenaufgang verging aber wie im Fluge. Nach einer einfachen Kletterpartie erreichten wir das Schneefeld und schauten auf den nahegelegenen Gipfel des Tödi. Es dauerte aber nochmals 1 ½ Stunden, bis wir den Gipfel erreichten. Die Aussicht auf dem Gipfel war mega! Beim Abstieg zeigte sich, dass es weise war, früh am Morgen loszulaufen. Es war auch auf dieser Höhe heiss und der Schnee schmolz fast schneller, als wir laufen konnten. Mit montierten Steigeisen liefen wir Bifertengletscher hinunter. Am Schluss gab es nochmals eine Kletterpartie. Adi erzählte uns, dass vor 15 Jahren der Gletscher an dieser Stelle noch existierte und er damals tückischen Eisspalten ausweichen musste. Schliesslich erreichten nach langem Marsch wir die Fridolinshütte. Nach dem Nachtessen sassen wir noch gemütlich beisammen.
Am letzten Tag besichtigten wir das beeindruckende Pumpspeicherwerk Limmern, ein Meisterwerk der Technik, bevor wir die Heimreise antraten.
Ein herzliches Dankeschön an Adrian Wälchli und das gesamte Team, das diese Reise so unvergesslich gemacht hat. Es war eine Woche voller Abenteuer, Gemeinschaft und atemberaubender Natur. Auf viele weitere Abenteuer! PS: Danke, Sarah Gerber für die Geduld mit mir bei den Kletterpartien.