Heute möchte ich mit euch eine besondere Reise teilen, die meine physische Ausdauer auf eine harte Probe gestellt hat. Vor drei Wochen habe ich den Dom, meinen ersten Viertausender, erklommen. Die Besteigung war anstrengend, genauso wie die Herausforderungen, die uns im manchmal Alltag begegnen können.
Ich habe den Termin mit dem Bergführer Adrian Wälchli ein Jahr vorher vereinbart. Wir hatten ein Zeitfenster von vier Tagen. Leider war das Wetter in der Anfangsphase des Augusts nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Statt am Freitag konnten wir erst am Montag die Domhütte, den Ausgangspunkt für die Dombesteigung, in Angriff nehmen. Für den Dienstag war gutes Wetter angekündigt, der Wind war nicht mehr so stark. Wir starteten früh am Morgen um 3.30 Uhr.
Der Aufstieg war für mich anspruchsvoll und herausfordernd. Im SAC-Tourenportal ist die Dombesteigung zwar mit WS (wenig Schwer) klassifiziert – allerdings stellt sie hinsichtlich der Kondition eigene Anforderungen: 1600 Höhenmeter Aufstieg, 3100 Höhenmeter Abstieg bis nach Randa.
Ich bin Anfänger im Klettern und hatte deshalb vor der Schlüsselstelle unterhalb des Festijochs Respekt. Etwa 200 Meter unterhalb des Festijochs erwartete uns diese kurze Klettereinlage. Der erste Teil der Route endete am Festijoch.
Nach der Überquerung des Festijochs führte uns der Weg auf den Hohberggletscher. Adi Wälchli wählte sorgfältig unseren Weg, um gefährliche Gletscherspalten zu umgehen. Auf etwa 3900 Metern bogen wir dann nach rechts in die Nordflanke ab und begannen den stetigen und steilen Aufstieg. Am Schluss folgten wir dem Grat bis zum Gipfel des Doms (4545 m).
Nachdem wir den Gipfel erreicht hatten, war ich von Gefühlen überwältigt. Der Glücksmoment dauerte allerdings nur kurz, denn wegen des Winds war es auf dem Gipfel bitterkalt. Und es galt, die Konzentration auf den Abstieg zu behalten.
Der Abstieg führte uns zur Domhütte zurück, wo wir uns mit einer Rösti für den Abstieg nach Randa stärken konnten. Mit einem Schlussspurt schafften wir es gerade noch rechtzeitig auf den nächsten Zug Richtung Visp. Als wir am Abend zu Hause angekommen sind, konnte ich nicht gleich einschlafen, weil ich mit dem Kopf immer noch in den Bergen und mein Körper voller Adrenalin war.
Drei Punkte habe ich für mich aus diesem Abenteuer herausgenommen:
1. Eine positive Einstellung ist das Wichtigste: Die Dombesteigung hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig eine positive Einstellung ist. Sie hat mir geholfen optimistisch zu bleiben, auch als der Gipfel noch in weiter Ferne lag.
2. Komfortzone verlassen: Die Bereitschaft, Neues anzugehen und seine persönliche Komfortzone zu verlassen, ist eine Herausforderung. Oder anders gesagt: manchmal kostet es viel Kraft, den inneren Schweinehund zu überwinden.
Umsichtige Planung, Risikomanagement und Sicherheit: Genau wie der Bergführer Adrian Wälchli sorgfältig die Route auswählte, um gefährliche Stellen zu umgehen, ist eine umsichtige Planung von grosser Bedeutung.
Wo hat dir deine positive Einstellung in anspruchsvollen Situationen weitergeholfen und wann hast du das letzte Mal deine Komfortzone verlassen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Yorumlar